Dienstag, 31. Januar 2012

The pen is mightier than the sword, but not than the lightsaber!



Da Mario schon einen Post zu Star Wars verfasst hat, aber da ein Reineditieren von meinen Ansichten zu SW:TOR zu lang ausgefallen wäre, kommt hier nun mein eigener Post zu SW:TOR.
Für die Leute, denen Star Wars zu "Wow-like" ist, kann ich vorab Entwarnung geben: Es ist in sehr vielen Aspekten nicht wie WoW! Es ist sogar meistens mehr oldschool als WoW. Patches für Noobs kamen bisher keine, wozu auch? Wer ein Noobfreundliches Spiel haben will, das einem Items in den Arsch schiebt wie eine Domina den Strapon, der soll WoW spielen.

Sooooo, anfangen werd ich wohl mit der Charaktererstellung. Diese bietet eine vielzahl an Detaileinstellungen für den eigenen Charakter. Die einzelnen Klassen können alle vorangewählt werden, um die jeweiligen Spezialisierungen und späteren Rüstungstypen anzusehen. Kurze Texte erklären auch die jeweiligen Rollen der ausgewählten Klasse. Die Wahl des Geschlechts spielt in soweit eine Rolle, dass bestimmte Dialogoptionen mit dem anderen Geschlecht wählbar sind und mit welchem Gefährten man eine Beziehung haben kann. Sobald man seinen Charakter erstellt hat und sich einloggt, läuft das Intro ab, gefolgt von dem jeweiligen Begrüßungsdialog. Hierbei fällt auch sofort auf, dass alle Dialoge vollvertont sind. Vollvertont heisst hier, dass auch dein eigener Charakter den Mund aufmacht und Wörter herauskommen.

Damit komme ich gleich zu den Quests. Sie gestalten sich leider nicht immer sehr abwechslungsreich. Wobei die Entwickler sich besonders mit den optionalen Bonusquests von anderen Vertretern im MMO-Genre abheben. Auch gibt es spezielle Gebietsquests, die aktiv werden, wenn man ein bestimmtes Gebiet betritt. Die Texte im Questlog sind kurz und übersichtlich gehalten und informieren über das Wichtigste. Dazu kommt eine Anzeige sowohl auf der Mini- als auch der Worldmap, die einem anzeigt, wo denn die jeweilige Quest erledigt werden muss. Wenn in einer Gruppe gespielt wird, zeigt das Spiel auch die Ziele der anderen Partymitglieder auf den Maps an. Auch besteht die Möglichkeit, die einzelnen Quests im Logbuch anzusehen, da dort ein eigener Reiter für die Party anwählbar ist.

Das Spiel in der Gruppe ist nicht zwingend erforderlich, wird jedoch durch einige 2-4 Heldenquests versucht zu erreichen. Dabei belohnt einen das Spiel auch ausserhalb dieser, wenn man in einer Gruppe spielt, mit besserem Loot und mehr Erfahrungspunkten. Desweiteren bekommt man in Dialogen soziale Punkte bei Gesprächsantworten, wobei man mehr Punkte bekommt, wenn man das Würfeln um die Antwort gewinnt. Bei Entscheidungen, die helle oder dunkle Punkte geben, bekommt man jeweils die Punkte für die man selbst die Antwort gewählt hat, unabhängig vom Würfelergebnis. Je nach Größe der Gruppe wird auch die Anzahl der Gefährten eingeschränkt. Gefährten zählen hierbei wie Spieler, was heisst, dass bei 4 Spielern kein Gefährte beschworen werden kann, bei 3 Spielern ein Gefährte usw.

Kommen wir nun zu den Instanzen Flashpoints. Flashpoints starten immer auf der jeweiligen Flotte deiner Seite. Das vereinfacht die Suche nach anderen Spielern und das langwierige Suchen und Hinlaufen zum Eingang des Flashpoints. Jeder Flashpoint hat eine eigene kleine Questreihe und bietet verschiedene Optionen bezüglich des Verlaufs der Geschichte. Die Bossfights varieren sowohl in der Schwierigkeit, als auch in den Taktiken und sind keineswegs alle schnell erledigt. Das Lootsystem fällt klassisch in Need / Greed / Dismantle aus, jedoch gehen die Würfel bis 200.

PvP. Da steht es. Es ist vorhanden. Sogar in der Form des Open PvP. Viel kann ich dazu als PvP-Muffel allerdings nicht schreiben. Vermehrt gegnerische Spieler trifft man erst ab LvL 25+. Die meisten Spieler haben hier auch ihr erstes Mount. Wer nun denkt, man kann einfach einem Kampf entgehen, wenn man vorbei- und weiterfährt, der liegt falsch. Wird man nämlich angeschlagen, so mountet man sofort ab. Somit heisst ein Mount nicht automatisch, dass man auf der sicheren Seite ist. Bisher beschränkten sich meine Erfahrungen eher in Richtung Masse statt Klasse. Somit gewinnt im Open PvP meist die Seite, von der mehr Spieler anwesend sind. Die Betonung liegt hierbei auf meist. Es gibt einige PvP-Schlachtfelder, denen man jederzeit von überall beitreten kann. Auf LvL 50 kann man dann auch auf den Planeten Ilum, der sowas wie ein großes Open PvP Gebiet ist.

Holy shit look at that glowing Lightsaber! So würden wohl viele die Grafik beschreiben. Die Animationen der Charaktere sind ordentlich, die Weitsicht einfach Klasse. Die Detailfülle bei den einzelnen Modellen für Gegner und NPCs ist auch sehr gut. Natürlich ist es kein The Witcher 2, dafür läuft es aber auch auf weit mehr Systemen.

Soundmäßig bekommt man gewohnt von Bioware das volle Paket. Die Lichtschwerter und Blaster klingen wie in den Filmen, die Charaktere wie oben schon erwähnt sind alle top besetzt und das nicht nur in Englisch, sondern auch in Deutsch und Französisch. Es gibt sogar die Cantina-Musik!

Das Interface könnte etwas Feintuning vertragen. Besonders die Personalisierung des Interfaces sollte besser möglich sein. Einige Optionen funktionieren nur über Chatbefehle, was schon sehr altmodisch ist. Auch das Freunde- und Gildensystem ist noch nicht ganz ausgereift, da muss Bioware noch nachfeilen.

Bisher erzählt das Game eine spannende Geschichte mit einigen Wendungen etc, wie man es von Bioware eben gewohnt ist. Auf LvL 50 entsteht dann bisher ein wenig Flaute, Daily Quests, PvP und Flashpoint-Runs stehen im Moment auf dem Programm. Aber SW:TOR ist ja noch jung und hat viel Platz für neue Inhalte. Der erste kostenlose Contentpatch ist ja bereits erschienen und pumpt das Spiel noch ein wenig auf. Solang Bioware weiterhin fleissig nachliefert und noch einige sehr wenige Bugs ausbügelt, steht dem Erfolg nichts im Wege.

Möge die Macht mit euch sein!




Der Dude sagt: Ich kann dem positiv gestimmten Artikel leider nicht ganz zustimmen. Zugegeben: Ich habs mit meinem Char nicht über Level 13 oder sowas geschafft. Dafür gibt es allerdings auch einen guten Grund, denn das Gameplay ist sehr wohl wie World of Warcraft. Und genau da liegt auch die große Schwäche des Spiels. Es versucht so sehr etwas anderes zu sein, als ein WoW -Klon und scheitert schon an der Basis. Ziel anwählen - Taste 1-9 drücken. Dieses Konzept ist so dermaßen fehl am Platz in einem Spiel, das ganz offensichtlich auf actionreiches Gameplay mit heißen Laserschwertkämpfen etc fokussiert ist, lässt jedes Kampfszenario zu einem langweiligen Geplänkel verkommen. Da hätte ich auch bei Ragnaros & Co bleiben können. Die Präsentation ist allerdings sehr gelungen, insbesondere die voll vertonten Quests und der Aufbau einer Crew, die für einen die Drecksarbeit erledigen, verdienen Applaus. Bioware setzt hier imho einen neuen Maßstab für künftige MMOs, die ein AAA Titel darstellen möchten. Aber was nutzen mir die nettesten Features, wenn der eigentliche Kern des Spiels scheisse ist? Dieses Game ist nur ein weiterer Beweis dafür, dass George Lucas immer noch mit Hochdruck an der Zerstörung seines eigens geschaffenen Mythos arbeitet. Fuck you, George...Han shot first.

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